Mesale-Fachoberschule Nürnberg
Bericht der Schule zum Anne Frank Tag:
Der Anne-Frank-Tag 2018 an der Mesale-Fachoberschule fand als Projekt des Netwerkes »Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage« (SOR-SMC) statt. Zunächst ein Wort zu unserer Schule: Wir sind eine kleine private Fachoberschule mit insgesamt 28 SchülerInnen in zwei Jahrgangsstufen. Geschichte wird nur in der 11. Jahrgangsstufe unterrichtet, was die Schülerzahl nochmals reduziert. Momentan besuchen 10 SchülerInnen diese Jahrgangsstufe. Seit diesem Schuljahr sind wir eine SOR-SMC-Schule, was das Engagement für den Anne-Frank-Tag zwingend bedingt, ist Anne Frank doch das Symbol für das Leiden unter Rassismus und Ausgrenzung.
Um sich dem Thema zu nähern und nicht nur das traurige Schicksal Annes zu thematisieren, wurden Ursachen und Folgen, auch in nächster Nähe miteinbezogen. Aus der Diskussion in den Klassen ergaben sich 4 Themenbereiche, die bearbeitet werden sollten:
1. Das Tagebuch der Anne Frank, Inhaltszusammenstellung und Vorstellung der Unterstützer
2. Der Holocaust, Begriffsklärung und Nennung der wichtigsten KZ-Orte
3. Die Region Franken und der Holocaust
Letzterer Punkt wurde in zwei Unterthemen geteilt: Zum einen die Nürnberger Blutgesetze als Zeichen unmenschlichen Verhaltens. Zum anderen die Darstellung Pottensteins, eines Urlaubsortes in der Fränkischen Schweiz mit einem Außenlager des KZ Flossenbürg.
Zur Beginn wurde ein Modellbau des Anne Frank Hauses erläutert. Es zeigt die Räumlichkeiten, in denen sich Anne Frank und die weiteren Untergetauchten vor den Nationalsozialisten versteckt hielten. Schon hier wurde den SchülerInnen klar, was es bedeutet hat, auf engstem Raum, ohne Zugang ins Freie über einen langen Zeitraum zu leben.
Thema 1 wurde von 4 Schülerinnen bearbeitet. Dazu bastelte die Gruppe den Einband und zwei »Originalseiten« des Tagebuches als wirkungsvollen Einstieg in ihre Darstellung. Abwechselnd trugen sie dann den Inhalt zusammen, teilten ihn in Abschnitte und skizzierten anschaulich die Hilfe der Unterstützer.
Thema 2 wählte eine Gruppe von 3 SchülerInnen. Die Gruppe präsentierte ein DIN A2-Plakat, in das sie Fenster bastelten. Hinter den »Fensterläden«, auf denen die Namen der Lager standen, erschienen jeweils Bilder der wichtigsten großen Vernichtungslager, wie z.B. Buchenwald, Auschwitz usw. In Referaten gaben sie wichtigsten Informationen über die Lager mit. Diese Daten waren auch auf der Innenseite der »Fensterläden« notiert. Zu Beginn referierte ein Schüler über den Begriff Holocaust.
Thema 3, Teilthema 1 wurde von 3 SchülerInnen bearbeitet. Dazu fertigten sie eine Powerpoint-Präsentation an und stellten eindrucksvoll dar, wie im Nationalsozialismus in die Intimsphäre der Menschen eingegriffen wurde und Menschenrechte verletzt wurden. Mit Bildern von Originaltexten veranschaulichten sie diese Zeit. Nicht vergessen wurde, dass nach dem 2. Weltkrieg »Mitarbeiter« dieser Gesetze bis in höchste politische Ämter (wie etwa auch Innenstaatssekretär Hans Globke) gelangen konnten.
Pottenstein wurde vom Geschichtslehrer mit Bildmaterial vorgestellt. Pottenstein war ein Außenlager des KZ Flossenbürg. Häftlinge mussten unter teilweise unmenschlichen Bedingungen einen Stausee als Übungsgelände für die SS erbauen. Außerdem bauten sie Straßen und Zufahrtswege zum SS-Lager auf der Hochfläche. Untergebracht waren die Häftlinhe in einer Scheune in Ortsmitte.
Das Traurige ist, dass auch heute noch in keiner Form der Häftlinge gedacht wird. So ist der angelegte Schöngrundsee heute eine Fremdenverkehrsattraktion ohne Hinweis auf die Entstehungsgeschichte. Die Bilder zeigen die Arbeitsergebnisse des Anne Frank Tages an der Mesale-Fachoberschule und bleiben in der Schule an unserer Dokumentationswand ausgestellt.
Kontakt
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90431 Nürnberg
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