Maria-Ward-Schule in Aschaffenburg

Anna Schreiber, Lehrerin an der Maria-Ward-Schule in Aschaffenburg, schreibt:

Der Anne Frank Tag findet jedes Jahr am 12. Juni an Anne Franks Geburtstag statt. Initiiert wurde das Projekt durch das Anne Frank Zentrum in Berlin. Ziel ist es, an Anne Frank und den Holocaust zu erinnern. Schon zum dritten Mal nimmt die Maria-Ward-Schule daran Teil und setzt so ein klares Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und für die Demokratie.

Das Tagebuch der Anne Frank ist über Jahre hinweg ein gern gelesenes Buch unter unseren Schülerinnen. Immer wieder ist es in der Schülerbücherei ausgeliehen, genauso wie die zahlreichen Bücher, die sich mit dem Schicksal des jungen Mädchens beschäftigen. Warum ist das so? Warum sollte jede einmal gelesen haben, was Anne zu sagen hatte? Warum lohnt es sich, am Anne Frank Tag teilzunehmen? Zum einen ist es einfach ein toll geschriebenes Buch, über das man eine beeindruckende junge Frau kennen lernt. Vielleicht lernt man über Annes Gedanken auch viel über sich selbst und seine eigenen Gedanken zu wichtigen Themen.

Letztlich kann Anne Frank für uns alle ein Vorbild sein, in diesem Schuljahr vielleicht ganz besonders: Sie hat selbst in schwierigen Zeiten und in einer existenziell bedrohlichen Situation an ihren Idealen, Wünschen und Zukunftsträumen festgehalten und sich damit sozusagen ihre Freiheit im Kopf und im Herzen bewahrt.

Darum geht es auch in der diesjährigen Plakatausstellung, in der das Thema „Freiheit“ im Vordergrund steht. Vom 15. bis zum 26. Juni konnte diese von den Schülerinnen in der neuen Aula besucht werden. Die Ausstellung regt dazu an, sich damit auseinanderzusetzen, welche Freiheiten Anne durch den Nationalsozialismus genommen werden, was Freiheit nach dem Krieg für die Überlebenden bedeutet und was Freiheit für einen selbst heute bedeutet. Die Schülerinnen hatten auch die Möglichkeit, die Ausstellung mit zu gestalten und weiter auszubauen, indem sie ihre Gedanken zu Anne auf eine der Plakatwände schreiben konnten.

Da der diesjährige Anne-Frank-Tag von den Beschränkungen rund um die Corona-Pandemie überschattet wurde, hatten die Schülerinnen zusätzlich die Chance, die Ausstellung auf eine andere Art und Weise zu erleben: Es wurde ein schulweiter Mebis-Kursraum erstellt, in den sich alle interessierten Schülerinnen einschreiben konnten. Hier war es möglich, alles rund um das Thema Anne Frank zu erfahren und noch viel mehr. Nicht nur die Ausstellung war digital verfügbar, auch interessante Artikel und Videos zu den historischen Hintergründen oder ein Link zum digitalen Rundgang durch das Anne-Frank-Haus in Amsterdam waren vorhanden. Über verschiedene digitale Wege konnten sich die Schülerinnen auch in dieser Mebis-Gruppe über Anne Frank und ihre Gedanken dazu austauschen.

Die Ausstellung und Anne Franks Leben an sich sind eine Erinnerung daran, dass Freiheit nichts Selbstverständliches ist und immer wieder verteidigt werden muss. Wir leben in einer bunten und vielfältigen Gesellschaft und dürfen nicht vergessen, dass es Zeiten gab, in denen diese Vielfalt zerstört wurde und die Freiheit jedes Einzelnen bedroht war. Mit dem Anne Frank Tag machen sich unsere Schülerinnen stark für eine demokratische und vielfältige Gesellschaft.

 

Kontakt

Maria-Ward-Schule Brentanoplatz 8 63739 Aschaffenburg

Tel.: +49 6021 3136-13 Fax.: +49 6021 3136-50 E-Mail: gymnasium.sekretariat@mws-ab.de