Gymnasium am Neandertal

Die Schule berichtet:

»In Gedenken an Anne Frank nahm das Gymnasium am Neandertal kurz vor den Sommerferien am Anne Frank Tag teil und wurde mit Schulmaterialien des Anne Frank Zentrums, in Kooperation mit »Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage« ausgestattet. Initiiert wurde dieses Projekt von der SV des GymNeanders und in Kooperation mit der Fachschaft Geschichte in den Geschichtskursen der 9. Klassen sowie einer 8. Klasse durchgeführt.

Anne Frank hatte Träume, sie hatte Liebeskummer, sie war genervt von ihren Eltern – Themen, die jede 15-Jährige umtreiben, die es kaum erwarten kann, endlich erwachsen zu werden und das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen, eigene Entscheidungen zu treffen und eigene Wege zu gehen. Anne ist nie erwachsen geworden – von den Nationalsozialisten deportiert und im Konzentrationslager Bergen-Belsen eingesperrt, starb sie im Alter von 15 Jahren. In ihrem berühmten Tagebuch »Kitty«, das ihr Vater posthum veröffentlichte, lässt sie uns teilhaben an ihren Wünschen und Ängsten, wir werden Zeug*innen von ihrem eingeschränkten Leben im Hinterhaus in Amsterdam, in dem sie sich bis zu ihrer Verhaftung und Ermordung durch die NS versteckt hielt. Spätestens wenn sich heute vermeintliche Opfer von Corona-Maßnahmen mit Anne Frank vergleichen und damit den Holocaust verharmlosen sowie dessen Opfer verhöhnen, wird es Zeit, Anne und allen anderen Opfern des Nationalsozialismus bewusst zu gedenken.

Die Schüler*innen der Klasse 8a des Gymnasiums am Neandertal haben sich unter der Aufsicht von Geschichtslehrerin Frau Brunkau gemeinsam auf Spurensuche nach dem Mädchen begeben, das zu seinem Todeszeitpunkt genauso alt gewesen ist wie die Schüler*innen der Klasse selber.
Dabei standen folgende Fragen im Mittelpunkt: Wer war Anne Frank? Was hat sie mit uns und unserer persönlichen Geschichte zu tun? Inwiefern kann Anne für uns heute Vorbild und Mahnmal sein? Welche Rolle spielt Antisemitismus in unserem Alltag und wie können wir ihm entgegentreten? Die Schüler*innen waren mit Interesse dabei und hatten viele Fragen. Zwei Schüler*innen, die das Tagebuch von Anne Frank zuhause im Bücherregal stehen haben, haben schon jetzt zahlreiche Anfragen aus der Klasse von Schüler*innen, die es sich unbedingt ausleihen möchten.

Ebenfalls beschäftigten sich die 9. Klassen zusammen mit Frau Kronenberg und Frau Wirtz mit den zeitungsähnlichen Arbeitsmaterialien, sowie der virtuellen Ausstellung des Projektes und beantworteten folgende Fragen: Was haben wir Neues erfahren? Was ist Anne für eine Person gewesen? Was war ein Wendepunkt in Annes Leben? Eine Schülerin der 9a berichtete folgendes über das Vorgehen während des Projektes: Nach einem angeregten Austausch im Plenum wurden die Ergebnisse der Arbeitsphasen zusammengetragen und das weitere Vorgehen gemeinsam entschieden. Dabei einigten sich die Schüler*innen darauf, sich mit einer neuen Person, Tswi Herschel, zu beschäftigen.
Nach der Frühstückspause lasen sich die wissbegierigen Schüler*innen die Kurzfassung eines Interviews zwischen Tswi Herschel und Esther Rachow von Yad Vashem und Jan Schapira vom Anne Frank Zentrum durch, wonach die Schüler*innen sich in Arbeitsgruppen aufteilten. Jeder Gruppe wurde ein Ausschnitt des genannten Interviews zugeordnet und im Video-Format angeschaut. Jede Gruppe berichtete dann über die wichtigsten Punkte Ihres Ausschnittes und legten dann Plakate an, welche die bisher gesammelten Informationen verarbeiten sollten. Zum Abschluss wurde sich noch mit verschiedenen Statistiken zum Rassismus und Antisemitismus in Deutschland beschäftigt und ausführlich im Plenum diskutiert.

Der Bezug zur jetzigen Zeit zeigte den Schüler*innen die Auswirkungen, welche diese historischen Ereignisse noch heute haben, auf. Die Möglichkeit, sich mit den Umständen in Zeiten des Nationalsozialismus anhand der Geschichte von Anne Frank näher zu beschäftigen, stieß bei den Schüler*innen auf einstimmiges, positives Feedback. Alle am Projekt Beteiligten bedanken sich herzlich beim Anne Frank Zentrum für die Bereitstellung der kostenlosen Materialien und empfehlen dieses Projekt an alle Schulen weiter.«
 

Adresse

Gymnasium am Neandertal, Heinrichstraße 12, 40699 Erkrath, www.gymneander.de