Gymnasium Traben-Trarbach

Die Schule berichtet:

»Das Gymnasium Traben-Trarbach beteiligte sich als »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« zum dritten Mal am Anne Frank Tag, den 12. Juni, einem bundesweiten Aktionstag gegen Antisemitismus und Rassismus. Unter dem diesjährigen Motto »Blick auf die Geschichte« beschäftigten sich die Schüler*innen der siebten Klassen, betreut von Anette Heintzen und Felix Warmuth, in Workshops mit Anne Franks Lebensgeschichte. Sie nahmen Fotos als historische Quellen kritisch in den Blick und diskutierten, wie aktuell in Medien und Social Media verbreitete Fotos unsere Wahrnehmung der Realität prägen.

Schüler*innen der Klasse 9a, die auch Mitglieder der SoR-AG sind, organisierten eine Plakatausstellung im Schulgebäude für die Schulgemeinschaft, bei der auch Plakate der letzten Jahre Raum fanden. Schüler*innen der Klassen 5b /c Katholische Religion nutzten die digitalen Angebote des Anne Frank Museums, um u.a. einen virtuellen Rundgang durch das Anne Frank Haus zu unternehmen. Im Rahmen der Aktivitäten rund um den Anne Frank Tag konnte der Leistungskurs Geschichte Zeitzeug*innen der zweiten Generation aus Israel begrüßen. Die Schüler*innen bedankten sich persönlich bei Ruth und Steven Miller. Lehrerin Anette Heintzen hatte die Millers, die in Deutschland auf den Spuren ihrer jüdischen Vorfahren unterwegs waren, zu Vortrag und Gespräch eingeladen.

Mit Familie Miller in Kontakt waren die Schüler*innen vorher, als sie eine Broschüre zur jüdischen Bevölkerung Enkirchs erstellten. Stevens Vorfahren, Familie Simon-Frank, stammen aus Enkirch und Osann-Monzel, Ruth Millers Vorfahren, Familie Mann-Lorig-Jakoby, aus Wiebelskirchen und Belarus. Ruth Miller las schicksalhafte Geschichten verschiedener Familienmitglieder vor. Ergreifend waren die Auszüge aus Briefen der Angehörigen aus dem Internierungslager in Gurs in Frankreich an diejenigen, die es nach England und Palästina geschafft hatten. Blandine Müller, die Großmutter von Steven, schreibt am 6. September 1942: »Alle Lieben fort. Ort und Adressen unbekannt.« Die meisten wurden während des Holocaust in Auschwitz ermordet. Dennoch erneuerten die Millers nach dem Krieg ihre Beziehungen nach Deutschland. Diese Geschichtsstunde wird allen Anwesenden nachhaltig in Erinnerung bleiben.«