IGS Rotenburg

Die Schule berichtet:

»Bereits im Juni entstand im Rahmen der Anne Frank Projektwoche im 9. Jahrgang eine Ausstellung, welche sich mit dem Schicksal des jungen Mädchens, seiner Familie aber auch mit dem Schicksal aller Jüdinnen und Juden in Deutschland zur NS-Zeit auseinandersetzte. Die unterschiedlichen Projektgruppen beschäftigten sich im Laufe der zweiten Juniwoche mit unterschiedlichen Schwerpunkten rund um das Thema. So setzte sich eine Gruppe intensiv mit der Situation der Kinder im Konzentrationslager auseinander. Eine weitere verglich Fluchtgeschichten der 30er Jahre mit Fluchtgeschichten von heute und »übersetzte« das Tagebuch in Medien unserer Zeit.

Es wurden Gedenkorte in Rotenburg besucht und gepflegt sowie Workshops in Kooperation mit der Gedenkstätte Bergen-Belsen durchgeführt. Die Gruppe »Anne Frank in Pop-Art« ließ nicht nur das Gesicht Annes in knalligen Farben erscheinen, sondern gestaltete auch Zitate aus dem Tagebuch in auffälligem Bunt. Worte, die zum Nachdenken anregen, vielmehr aber auch Hoffnung geben sollen. Eindrucksvoll entstand in Originalmaßstab Anne Franks Zimmer in den Werkräumen der IGS. Dieses hatte sie sich mit dem Zahnarzt Fritz Pfeffer geteilt, der ebenfalls im Hinterhaus in der Prinsengracht 263 in Amsterdam Unterschlupf gefunden hatte. Hier lebte die Familie Anne Franks mit vier weiteren Untergetauchten für zwei Jahre auf engstem Raum. In der Ausstellung hatten die Besucher*innen die Möglichkeit, die Enge und auch die Ausweglosigkeit, in der sich Anne befunden hatte, nachzuempfinden.

Die Ausstellung konnte aufgrund der Corona-Bedingungen leider nicht von Eltern, dafür aber von Mitschüler*innen aus den anderen Jahrgängen besucht werden. Neben den neugierigen und auch betroffenen Schüler*innen lockte die Ausstellung den Bürgermeister Andreas Weber sowie die erste Stadträtin Bernadette Nadermann und den Hauptamtsleiter Uwe Radtke in die Schule. Hier zeigten sich alle drei sehr beeindruckt von den präsentierten Ergebnissen und den einzelnen Projekten, die ihnen von Schüler*innen des 9. Jahrgangs vorgestellt wurden. Der Bürgermeister erschien durch die Eindrücke sehr betroffen und erzählte von den eigenen Erfahrungen, die seine Mutter als Kind in der NS-Zeit gemacht habe. Damals habe eine Kultur des Schweigens und der Unterdrückung geherrscht. Damit müsse jetzt Schluss sein, denn auch hier in Rotenburg (Wümme) erlebe er immer wieder Formen von Rassismus, gegen die klare Kante gezeigt werden müsse. Deshalb schlug er vor, dass diese Ausstellung auch im Rathaus zu sehen sein solle. Projekte wie die Ausstellung zum Anna Frank Tag fördern die Erinnerungskultur und sind ein wichtiges Statement in unserer Gesellschaft. Dafür stehen wir als Schule ohne Rassismus ein!«
 

Adresse

IGS Rotenburg, Gerberstraße 16, 27356 Rotenburg (Wümme), www.igs-rotenburg.de