Ricarda-Huch-Schule Dreieich

Bericht der Lehrkräfte Myriam Andres und Bettina Fenn-Nubert:

»Die Plakat-Ausstellung zu Anne Frank vom Anne Frank Zentrum Berlin mit dem Titel »Blick auf die Geschichte« wird gemeinsam mit den Ergebnissen aus der 10. Jahrgangsstufe im Eingangsbereich der Schule präsentiert, um alle Schüler*innen auf den Anne Frank Tag und auf ihre Geschichte aufmerksam zu machen. Auch ein Modell des Hinterhauses wird in der Pausenhalle in einem Schaukasten eingestellt sein, neben einer Version von Anne Franks Tagebuch und einem leeren Tagebuch.

Die Ricarda-Huch-Schule hat sich in diesem Schuljahr am Anne Frank Tag 2021 mit dem Motto »Blick auf die Geschichte« mit zwei Lerngruppen und einem Einzelbeitrag einer Schülerin der E-Phase beteiligt. Dabei haben wir unserem schulinternen Projekt eine Erweiterung des Blickes gegeben, wir haben nicht nur die Familie Anne Frank, die weiteren Personen aus dem Hinterhaus und die Helfer*innen in den Blick genommen, sondern den Blick erweitert auf Personen, die mit dem Nationalsozialismus aus den unterschiedlichsten Gründen in den Konflikt gerieten. Die Schüler*innen der Jahrgangsstufe 10 haben dabei ihr Augenmerk auf Familie Frank und ihre Helfer*innen gelegt, die Oberststufenschüler*innen haben nach dem Motto »Die Vielfalt von Einzelschicksalen« und »Was bedeutet Freiheit und Demokratie für mich?« 25 Einzelschicksale untersucht. Dabei dienten ihnen autobiografische Zugänge in Form von Büchern, Verfilmungen oder Hörbüchern als Quellengrundlage.

Die Schüler*innen der Klasse 10c haben sich im Rahmen des Themas »Diskriminierung, Verfolgung, Vernichtung im Nationalsozialismus« mit der Geschichte und Schicksalen verfolgter Personen beschäftigt. Der Großteil des Unterrichts musste aufgrund der Pandemie Online abgehalten werden. Im Zusammenhang mit der Geschichte des Holocausts und Anne Franks haben sich die Schüler*innen dann vertiefend mit einzelnen Personen intensiver auseinandergesetzt und haben im Rahmen des Projektes informative und anschauliche Berichte und Plakate über Anne Frank, deren Familie, weitere verfolgter Personen, die sich mit der Familie Frank im Hinterhaus versteckten und deren Helfer*innen angefertigt. Ebenso setzten sie sich mit der Frage auseinander, welche Bedeutung es für sie heute hat, in einer Demokratie und in Freiheit leben zu können. Hierzu wurden Statements angefertigt, welche ebenfalls in den Arbeiten zu finden sind. Auch das Recherchieren und das Erarbeiten fand zum größten Teil zu Hause statt. Die Schüler*innenergebnisse finden nun ihre Würdigung in der Ausstellung in der RHS und anschließend in der Stadtbücherei Sprendlingen.

Die einzelnen Personen, die von den Oberstufenschüler*innen in Augenschein genommen wurden, sollten mit ihren eigenen Schicksalen vorgestellt, ihre Geschichte somit zugänglich gemacht werden. Dies geschieht durch ausführlichere Berichte, welche in der Schulbücherei und der Stadtbücherei Sprendlingen ausgelegt werden zur Einsicht. Einige Personen werden zusammen mit der zugrundeliegenden Quelle in Schaukästen präsentiert, heißt, es werden Kurzsteckbriefe und die entstandenen Rezensionen zu den Büchern / Filmen ausgehängt. In der Schulbücherei hängen drei Mobiles mit Karten zu allen 25 Personen, dies bietet allen Besucher*innen die Möglichkeit, einen sehr knappen Blick auf alle Personen zu werfen und zu entscheiden, wo sie vielleicht den ausführlichen Bericht zur Hand nehmen wollen.
Daneben soll präsentiert werden, was es für unsere Schüler*innen bedeutet, in Freiheit und Demokratie zu leben und welche Aktualität diese Themen heute haben. Die Statements werden dabei im Rahmen der Ausstellungen ausgehängt, mitunter in einem zeitlichen Wechsel. Bei den autobiografischen und filmischen Quellen geht es dabei neben der inhaltlichen Betrachtung auch um die methodische Reflexion und die abschließende Verknüpfung des Einzelschicksals mit einer möglichen Reflexion der Bedeutung für heute, für den*die Schüler*in persönlich bzw. für die aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Die Ausstellungsinhalte wandern am 18. Juni 2021 dann zur Stadtbücherei, wo diese erneut, in leicht veränderter Weise präsentiert werden.«

Adresse

Ricarda-Huch-Schule, Breslauer Straße 15, 63303 Dreieich, www.rhs-dreieich.de